Diese Spinnen leben in Kolonien, die einige hundert Tiere zählen können. Die Art Anelosimus studiosus gehört zur Familie der Theridiidae, ist also mit den solitär lebenden Schwarzen Witwen verwandt. Die Lebensweise der A. studiosus geht allerdings so weit, dass sie auch einzeln existieren können. Außerdem fand man heraus, dass die Tiere auch innerhalb einer Gruppe ein individuelles Verhalten zeigen. Manche Koloniemitglieder jagen bevorzugt, während andere häufiger mit der Brutpflege beschäftigt sind.
Die Nester befinden sich in Büschen und Baumkronen und erreichen Größen von wenigen Dezimetern bis zu einigen Metern. Das Netz dieser Spinnen dient gleichzeitig als Wohnung. Dort durchleben die Tiere sämtliche Entwicklungsstadien. In der Natur erscheinen die Netze als wolkenartiges Nest, welches zwischen Ästen und Blättern großer Bäume gewoben ist. Große Blätter werden mit vertikalen Fäden versehen und dadurch gegebenenfalls zusammengezogen. Das Nest ist somit vor den teils heftigen Regenfällen einigermaßen geschützt. Unmittelbar unter den Blättern, die als Dach fungieren, hängen die Kokons. Auch welkes, abgefallenes Laub, das sich in Ästen verfangen hat, kann ebenfalls als Teil der Nestkonstruktion dienen. Zwischen diesen Fixpunkten nutzen die Spinnen ihre Fäden zur Fortbewegung im Nest. Besonders hervorzuheben ist das soziale Jagdverhalten dieser Spinnen: Wenn sich ein Insekt im Netz verfängt und zappelt, werden die Fäden in Bewegung versetzt. Die Spinnen nehmen das als Signal wahr und bewegen sich für einen Augenblick schnell auf das Beutetier zu. Alle stoppen gleichzeitig und halten sich ruhig, um erneut die durch die Beute ausgelösten Bewegungen im Netz wahrzunehmen. Gemeinsam setzen sie den Vorgang solange fort, bis genügend Tiere an ihrem Opfer sind, um es zu betäuben. Erstaunlich ist bei diesem Vorgang, dass die Spinnen scheinbar wissen, wann sie sich alle gemeinsam ruhig halten müssen und auch gemeinsam wieder loslaufen. Nur so können die einzelnen Tiere allein die Bewegung der Beute spüren und nicht die von Nestgenossinnen. Ist das gefangene Insekt betäubt, wird es nicht eingesponnen, sondern langsam nach oben, wo sich die jüngsten Tiere befinden, gezogen. Dazu werden kurze Seidenfäden verwendet. Sie werden frisch gesponnen am Insekt befestigt, dann geht die Spinne 2 – 3 cm nach oben, zieht ein wenig an dem Faden und wiederholt den Vorgang, bis das Tier an der gewünschten Stelle ist. Manchmal lassen sich hier scheinbare Meinungsverschiedenheiten unter den Spinnen entdecken. Zum Beispiel kommt es vor, dass Spinnen um das Privileg des Transportes streiten oder bereits weiter unten im Netz von der Beute fressen wollen.
In der hobbymäßigen Haltung eignen sich 20 cm x 30 cm x 30 cm Terrarien mit Falltür und Belüftung als künstliches Habitat. Eine minimale Bepflanzung mit Bodendeckern auf einer dünnen Substratschicht hilft dabei die Luftfeuchte zu regulieren. Ist sie zu gering, gelingt es den Tieren nicht, ihre Kokons zu produzieren. Der Temperaturbereich sollte zwischen 23 °C und 28 °C liegen. Er wirkt neben dem Nahrungsangebot als limitierender Faktor in der Haltung.
Ein Blick ins Nest der Tiere offenbart die Größenunterschiede. Ein Vorteil bei der Observierung dieser staatenbildenden Wirbellosen ist, dass die seidenen Nester beinahe transparent sind. Damit bleibt dem interessierten Beobachter kaum etwas von den Vorgängen im Spinnenstaat verborgen. Neben dem Erbeuten von Insekten kann das Paarungsverhalten gesehen werden.