Die Daceton armigerum ist eine Myrmecine, die in der Baumkronenregion der südamerikanischen Regenwälder lebt. Der Name bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie bewaffneter Daker, was
sich wohl auf die - für antike Verhältnisse - besonders lange Form dakischer Schwerter zurückführen lässt. Gemeint sind hier die langen Kiefer der Ameisen. Der Schnappkiefermechanismus lässt die
Mandibeln augenblicklich zuschnappen. Auf diese Weise machen die Tiere Beute. Eine extrem ausgeprägte Muskulatur für die Schnappkiefer bedingt die merkwürdige Schädelform. Neben dieser mechanischen
Waffe verfügen die zwei einzigen Vertreterinnen der Gattung Daceton (armigerum und boltoni) über einen Giftstachel, mit dem sie ihre Beute lähmen oder Angreifer abwehren. Am Thorax sitzen seitlich
abstehende Dornen, die vermutlich den Artnamen armigerum – bewaffnet - ergeben. Vögeln würde diese Ameise buchstäblich im Halse stecken bleiben.
Die Tiere haben einen ausgezeichneten Sehsinn. Bewegliche Objekte werden von ihnen mit gespreizten Kiefern und aufgerichteter Körperhaltung beobachtet. Auch kleine Insekten werden optisch
wahrgenommen und gegebenenfalls erjagt.
Die anatomischen Besonderheiten enden aber nicht bei der Schädelform, den Stacheln oder Kiefern. Extrem ausgeprägte Tarsalklauen (Füße) helfen den Baumbewohnerinen sich festzuhalten um nicht vom
Baum zu fallen. Gerade wenn sehr widerspenstige Insekten, wie Grashüpfer oder Motten erjagt werden, sind die starken Tarsalklauen von Bedeutung: So können die Ameisen ihre ganze Kraft einsetzen um
die Insekten zu fixieren und zu zerlegen. Auch das von Oecophylla smaragdina eingesetzte Prinzip des "zu Tode streckens" kommt hier zur Anwendung.
Anders, als man wegen der kräftigen Füße meinen könnte, sind diese Ameisen kaum in der Lage einen Talkum-Ausbruchschutz zu überwinden.